„Ich habe keine Zeit!“ Diesen Satz kennt man in unserer schnelllebigen Zeit nur allzu gut, und ich konnte mich selber schon viel zu oft dabei ertappen, wie mir dieser Spruch locker von den Lippen ging. Doch was soll das überhaupt bedeuten? Was ist denn Zeit überhaupt?
Wir messen mit unseren Uhren vielleicht etwas, das es eigentlich gar nicht gibt. Zeit ist völlig relativ. Zeit vergeht mal schneller, mal langsamer. Manch ein Philosoph behauptet: Zeit wäre nur Veränderung. Das würde heißen, dass ich während einer Periode, in der ich rein gar nichts tue, auch keine Zeit erfahre.
Wenn ich sehr viel erlebe und sehr viel unternehme, dann vergeht die Zeit aber wie im Flug; müsste ich dann aber nicht ein Zeitgefühl haben, das dem entgegengesetzt ist? Ich hatte ja schließlich viel Veränderung. Das hört sich jetzt alles leicht paradox an. Doch ich wollte nicht über Zeit an sich philosophieren, sondern über Zeitmanagement.
Zeitmanagement bzw. Zeitplanung hat für mich etwas mit Selbstmanagement zu tun. Das hört sich jetzt alles sehr hochtrabend an; doch grundsätzlich ist es nicht schlecht, wenn man versucht, dem Alltag ein wenig Struktur zu geben. Das ist bei Leuten, die einem geregelten Beruf nachgehen, sowieso meist vorgegeben. Doch bei Studenten, vor allem der Geisteswissenschaften ist das oft anders. Da muss man erst lernen, mit Zeit umzugehen.
Das hat sicherlich auch etwas mit Prioritäten setzen zu tun. Wenn man neue Dinge erlernen will, neue Projekte starten will, dann ist es oft notwendig, seinen gewohnten Alltag anzupassen. Und das ist oft relativ schwierig, weil der Mensch ja bekanntlich ein Gewohnheitstier ist und sich nur langsam Gewohnheiten abgewöhnen kann bzw. verändern kann. Leute, die abnehmen wollen, können da sicherlich ein Liedchen von singen.
Ich habe zwar noch nie ein Zeitmanagement-Buch gelesen, doch zufälligerweise mal ein paar Videos zum Thema Ziele setzen gesehen. Da ging es mittelbar auch um das Thema Zeitplanung. Wichtig ist, dass ich neue Projekte und Ziele erst einmal schriftlich festhalte. Das war für mich auch lange nicht klar; doch wenn man sich Notizen gemacht hat, dann vergisst man nicht mehr so leicht.
Wollte man das jetzt noch etwas verfeinern, dann würde es sich anbieten, sich für ein Projekt auch einen Zeitplan zu erstellen. Dabei muss man ja nicht gleich alles ganz akribisch in Minuten pro Tag planen; grobe Richtlinien sind da schon sehr hilfreich. Allzu viele Tipps kann ich auf diesem Gebiet eigentlich gar nicht geben, weil ich mich selber oft nicht an meinen Zeitplan halte. Doch das ist vielleicht gar nicht so schlimm.
Wenn man seinem Stundenplan einigermaßen nachkommt ist es aber so, dass dann letztlich doch mehr Zeit übrig bleibt, um sich einfach Zeit für andere Dinge nehmen zu können. Das würde man dann wohl Freizeit nennen. Ich kenne nicht viele Leute, die einfach mal sagen können: Ich habe zwar keine Zeit, aber ich nehme sie mir einfach! Ob das wohl an unserer Zeit liegt?