Crazy Girl hat heute einen schönen Beitrag über die Wertschätzung des eigenen Blogs bzw. Blogartikel als Marketingmaßnahme geschrieben. Da ich mich ja ebenfalls hin und wieder einmal mit diesem Thema auseinander setze, wollte ich das Thema nun auch aufgreifen. Was ist ein Blogartikel so ungefähr wert?
Mehr gute Backlinks heißt höherer Preis
Eine Frage, die sicherlich nicht zu den leicht beantwortbaren gehört. Ich muss zumindest schmunzeln, wenn mir bestimmte Algorithmen von Trigami und Co. für Blogartikel in so manch einem Projekt Preise ausrechnen, die nicht so ganz meiner Vorstellung entsprechen. Für neuere Blogs scheinen die angesetzten Aufwandsentschädigungen in Ordnung zu sein, doch für ältere Blogs, die auch schon ein paar mehr vernünftige Backlinks aufweisen können, scheinen die Preise in der Gegend um 20 Euro meiner Meinung nach etwas unterdimensioniert zu sein.
Blogartikel für unter 100 Euro?
Aber dafür gibt es ja zum Beispiel die Möglichkeit, einen eigenen Blogartikel-Preis vorzuschlagen, der bei mir bisher dann auch immer akzeptiert wurde. Das ist bei mir, der ich ja noch einem Studium nachgehe (und zwangsläufig meine Bedürfnisse bisher eher überschaubar hielt) auch eher machbar, als bei jemandem, der davon dann auch noch leben muss. Sprich: ich habe jetzt kein Problem damit, auch mal einen Artikel unter 100 Euro und sogar unter 50 Euro zu schreiben.
Aber ich finde den Vorstoß von Crazy Girl, für einen Blogartikel einen dreistelligen Betrag zu verlangen, an und für sich nicht verkehrt. Dabei gibt es jedoch sicherlich ein paar Voraussetzungen, die ich an den Preis knüpfen würde, weil ich das pauschal bei allen Blogs zu hoch angesetzt fände: der Blog sollte schon ein paar Backlinks haben – vielleicht könnte man sich ja vorerst mal auf etwa 50 bei der Google Linkabfrage einigen.
Die Besucherzahlen sollten schon stimmen
Ein weiterer Ansatzpunkt könnte die Besucheranzahl (unique visitors) sein, die bei einem Preis von über 100 Euro pro Blogartikel dann auch höher sein sollte als -sagen wir mal- eine Handvoll. Sicherlich kann man das jetzt wiederum bei fachspezifischen Themenblogs auch nicht so einfach über einen Kamm scheren, aber bei Allerweltsblogs sollte man dann täglich auch schon Besucher im dreistelligen Bereich erwarten dürfen.
Das sollen jetzt aber nur ein paar grobe Anhaltspunkte sein. Es stellt sich bei mir immer die Frage: wie messe ich diese sogenannten „unique visitors“ genau? Schließlich spucken mir alle Webanalyse-Tools grundsätzlich verschiedene Zahlen aus; dabei habe ich jedoch festgestellt, dass von den gängigen Blogcountern noch die Bloggerei am genauesten zählt – aber das ist Ansichtssache. Letztlich bleibt es jedem selbst überlassen, wie er den Aufwand und die Kosten für einen Blogartikel einschätzt – doch momentan wird in der Regel meiner Meinung nach tendenziell zu wenig gezahlt. Was haltet Ihr für einen angemessenen Blogartikel-Preis?
[Update am 20.07.11]
Mittlerweile habe ich noch etwas mehr Erfahrung sammeln können in Sachen Blogvermarktung bzw. Blogartikel schreiben und Geld dafür zu verdienen: wer seinen eigenen Blog betreibt und auch regelmäßig Beiträge darauf veröffentlicht, sollte mindestens 10 Cent pro Wort in Rechnung stellen, vor allem wenn auch noch schöne Kundenlinks in dem Blogpost eingebaut werden; alles andere ist meiner Meinung nach unfair und spielt nur dem Auftraggeber in die Tasche.
Erst mal Danke für Deine Unterstützung John, dass Du auch dieses Thema aufgegriffen hast.
Was man vor allem beachten sollte ist, dass:
– die werbetreibende Wirtschaft jährlich über eine Milliarde Euro in Online Werbung steckt
– ein Blogartikel einmalig bezahlt wird und ggf. für viele Jahre stehen bleibt
– mit der anwachsenden Stärke des Blogs über die Monate und Jahre auch der Wert des Blogartikels wächst
Sicherlich gibt es auch immer „Außreißer“, also Pseudo Blogs, die nur über ein paar Artikel, über ein paar Backlinks und auch fast gar keine Besucher verfügen, vielleicht es auch gar nicht vorhaben. Aber grundsätzlich sind wir Blogger anders und in der Regel sind die Faktoren die Du nennst in Hülle und Fülle vorhanden, wenn wir unseren Blog lieben und ihn mit Content wie auch Kommentaren füllen.
Habe mir darüber noch gar keine Gedanken gemacht und kann mir auch nicht vorstellen soviel für einen Artikel zu verlangen. Das liegt aber bestimmt auch daran das ich nur einen kleinen Nieschenblog bei Blogger.com betreibe.
Gruß Pe-Su-Ki
@Tanja: dass der Online-Werbemarkt wächst und noch wachsen wird, ist keine Frage; die Blogartikel werden tatsächlich nur einmalig bezahlt, aber sie können bei einer schlechten On-Page-Optimierung auch einfach mal aus dem Index fliegen, dann ist der Link eben auch erst mal Weg – und ich glaube nicht, dass das so gut ist für die angelinkte Seite; ansonsten sind ja die Blogartikel bei Trigami zum Beispiel auf nofollow gesetzt, was wohl einen Preis unter 100 Euro auch nochmal verständlich macht.
Aber ich bin wirklich gespannt, wie sich das alles noch entwickeln wird und hoffe auch, dass es irgendwann die Möglichkeit gibt, etwas von der Werbung wegzukommen. Ich denke da u.a. an Paid Content, was ja vielleicht auch irgendwann einmal realisiert werden kann. Warum dann auch nicht Centbeträge für gute Blogartikel bezahlen?
@Pe-Su-Ki: Wenn Du lange genug gebloggt hast, dann kommst Du zumindest mit dem Thema an Berührung; ob man seinen Blog dann kommerzialisieren will, hängt sicher auch davon ab, ob man es „nötig“ hat oder nicht. Auch bei Nischenblogs gibt es aber sicher Möglichkeiten, wie z.B. Affiliate Werbung;)
100€ hören sich toll an (meine Besucherzahlen sind deinen sehr ähnlich) aber mir wurde erst mal noch nichts in dieser Region angeboten. Zweitens wüsste ich nicht wo ich solche Angebote bekommen soll und drittens geht es meist um Artikel über Glücksspielanbieter!
Hi Josty, mir wurden auch noch keine 100 Euro für einen Beitrag angeboten; aber wenn man lange genug Backlinks sammelt und schönen Content schreibt, dann sollte das nicht ausgeschlossen sein;)
Artikel für Glücksspielanbieter sind übrigens no-go;)
Die gute Frau Person (oda so=) hätte mir auch nur 5 euro zusätzlich gegeben wenn ich es selbst schreibe. Ansonsten sollte ich einen Vordruck veröffentlichen.
Ein Witz. – Hab ich ihr dann auch gesagt aber irgendwie mag sie mich nicht mehr ; )
War das bei trigami? Das fände ich aber schon recht seltsam…
Nein die hat mich einfach so angeschrieben. Ich bin nicht bei trigami, weil ich noch nicht 18 bin und dann müsste ich die Einnahmen noch neben meinem Azubi-Gehalt angeben und rumscheißen damit ich keine Steuern bezahle…alles in allem müsste man wohl mehr Arbeit investieren als das sich die paar Kröten lohnen.
Hi Josty,
wusste gar nicht, dass Du noch gar so jung bist. Als Azubi verdienst Du ja bestimmt schon recht ordentlich – zumindest mehr als ich;)
@Crazy Girl
Bei all diesen Überlegungen, gilt es einiges zu bedenken:
– Viele Werbetreibende haben Bedenken, Budgets in Blogs oder Foren zu verwenden, ihr Produkt/Dienstleistung, etc., könnte sich nämlich urplötzlich in einem „Negativumfeld“ (Flamewars, Hasspostings, etc.) finden, das aus Sicht des Werbetreibenden kaum steuerbar und schon gar nicht gewollt ist
– Du sagst „ein Blogartikel einmalig bezahlt wird und ggf. für viele Jahre stehen bleibt“ – Jaa, wenn das Blog nicht zugemacht oder warum auch immer aufgegeben wird, etc., schon…
– Viele Werbetreibende nehmen die Blogs nicht ganz ernst und können sie kaum einschätzen
– Einige Unternehmen können die Qualität eines guten Blogartikels gar nicht beurteilen, ein Blog ist aus ihrer Sicht ganz was anderes als „redaktionell“ verfasste Beiträge (ist natürlich Quatsch, ist aber so)
Und so meinen Viele, Blogautoren mit den berühmten 2,50 abspeisen zu können. Ist aber ausserhalb der Blogs auch nicht anders, die Honorare für Autoren sind seit geraumer Zeit im freien Fall. Texte als Billigware – leider…
Hallo zusammen,
als Autorin, die Beiträge an einen Blog-Betreiber verkauft, der selber nicht gerne schreibt, verdiene ich 5Euro/Text.
Meine Beiträge sind NICHT direkt an Werbeeinnahmen gekoppelt, es kommt jedoch öfter vor, dass ein Kunde im Nachhinein was bucht auf der Seite. Die Verbreitung erfolgt über den Betreiber via der üblichen SEO-Maßnahmen, von denen ich noch nicht so viel verstehe. Ab und zu muss ich auch Schlagworte einbauen.
Bei einem Honorar von 5Euro/Artikel ist klar, dass ich auf die Uhr schaue bei Schreiben.
Immer öfter werde ich gebeten, zu Themen zu schreiben, die ein Recherche erfordern, oder dass ich mir ein Video ansehe oder so. Ich muss hier also ständig diskutieren, weil ich mir ein Limit von 20 Minuten/5Euro gesetzt habe. Drunter will ich nicht Schreiben.
Was ist denn Eurer Erfahrung nach ein Blogbeitrag wert, der für Traffic sorgt, oder sich positiv auf die Positionierung in den Rankings auswirkt? Das Blog hat ca. 500-700 Besucher/Tag.
Bin ich da auf dem richtigen Dampfer, den Aufwand klein zu halten bei 5Euro/Beitrag oder sollte ich lieber mehr verlangen?
Der Blogbetreiber vermarktet ja die ganze Chose, wenn also Geld eingenommen wird, ist es klar Seins. Allerdings fühlt es sich natürlich mies an, wenn das Blog immer bekannter wird, mein Honorar jedoch so klein bleibt.
Zur Zeit bin ich die einzige Autorin in dem betreffenden Blog. Vorher waren es 4 und ich habe die Vermutung, dass die anderen mehr Geld bekamen und der Betreiber mir mehr Aufträge gibt, weil ich billiger bin momentan.
Ich denke natürlich darüber nach, selbst ein kommerzielles Blog zu erstellen, bin da aber noch nicht ganz soweit.
Uahhhh! SOS.
Ich freue mich über Anworten.
Liebe Grüße
Hi Sonia,
ich würde das nicht pauschal pro
Text rechnen, sondern pro Wort. Bei textbroker.de wird das zum Beispiel auch so gemacht, was ich auch am fairsten finde. Wenn Du Dich in Deinem Thema gut auskennst, dann behaupte ich mal, dass mindestens 2 Cent pro Wort gezahlt werden sollten; je komplizierter der Text, desto höher sollte der Preis auch sein – aber das ist dann Verhandlungssache. Einen eigenen Blog zu erstellen kann ich nur empfehlen, wenn Du gut schreiben kannst. Es wäre zu schade um den ganzen wertvollen Inhalt und Deine Kreativität, um sie nur abzugeben. Ich hoffe, dass ich Dir ein wenig weiter helfen konnte;)