Dieses Jahr war ich mal wieder für mehrere Wochen in Südostasien unterwegs, und neben den Philippinen standen auch Thailand, Kambodscha und Vietnam auf dem Reiseplan. Eines der ganz großen Highlights war eine spontane Tour mit den Motorrad-Rockern aus Dalat, den berühmt-berüchtigten „easy riders“: das sind im Prinzip Touristenführer auf dem Motorrad, mit denen der Abenteuerlustige das Land auf Abwegen erkunden kann:

Mit den easy riders durch Vietnam reisen

Das sieht dann so aus: das Gepäck (meistens ein Backpack) wird ganz hinten auf das Motorrad gepackt, nachdem es wasserdicht eingetütet wurde, und man selbst sitzt dann zwischen dem Rocker und seinen sieben Sachen. Pro Tag kostet das dann ca. 70$, was auf den ersten Blick recht teuer erscheinen mag; doch dafür kümmern sich dann die „easy riders“ um alle weiteren Ausgaben wie Eintrittsgelder für die Sehenswürdigkeiten oder auch die Übernachtung im Hotel. Einzig die Verpflegung muss dann noch bezahlt werden, aber das Essen ist in Vietnam ja recht billig und dabei meist sehr gut.

Los geht es mit den „easy riders“ von Dalat aus, einer Stadt nordöstlich gelegen von Ho Chi Minh City (Saigon).

Rocken mit den „easy riders“

Auf die Idee, mit den „easy riders“ zu reisen, sind wir durch eine Bekannte gekommen. Als ich dann eines Nachts in Dalat herumspazierte, lief ich auch zufällig schnurstracks in das Club-House der Motorradritter: sie waren mir durchaus sympathisch und luden mich zu einem kleinen Bierchen ein, und nur ein paar Songs später begleitet von einer abgespielten Westerngitarre, hatten wir uns ein wenig angefreundet und eine Tour geplant.

Singen mit den Motorradrockern

Los ging es dann in Richtung „Lac“, soweit ich mich erinnern kann, und auf dem Weg dorthin machten wir Halt auf einer riesigen Blumenfarm oder auch auf einer Grillenzucht. Ich hätte ja nicht damit gerechnet, einmal gebratene Grillen mit Chilisauce zu essen, doch egtl. sind die Dinger ganz schmackhaft, leicht nussig und etwas bitter zwar, aber für einen kleinen Snack zwischendurch nicht zu verachten.

Cricket essen auf einer Grillenfarm in Vietnam

Weiter gings dann in eine Seidenfabrik, wo ich erst einmal darüber aufgeklärt wurde, wie Seide überhaupt hergestellt wird: mir war zuvor nicht bewusst, dass eine Menge Seidenraupen ihr Leben lassen müssen, damit wir den schönen Seidenstoff bekommen können: denn die Rauppen puppen sich in ihren Seidenkokon ein und müssen rechtzeitig gekocht werden, bevor sie sich freibeißen und als Schmetterling ihrer kleinen Seidenhöhle entschlüpfen.

Die Seidenraupen ernähren sich von Maulbeerblättern
Auch diese niedliche Seidenraupe wurde nach ihrer Verpuppung getötet, damit feine Seide hergestellt werden konnte. Sie fühlte sich seidig flauschig an.

Die gekochten Raupen werden dann wohl noch etwas gebraten und auf dem nächsten Markt genauso wie die Grillen verkauft und verspeist. Ich weiß nicht, wie groß die Seidenproduktion in Vietnam tatsächlich aussieht; aber es flattern auf jeden Fall unzählige gelbe Schmetterlinge herum – zumindest in den Central Highlands -, was gleichzeitig schön anzusehen ist, aber auch schon leicht bedrohlich wirkt…

Weitere Spots auf unserer dreitägigen Tour durch Vietnam waren ein paar Wasserfälle, eine Reisschnapsbrennerei, eine Ziegelei, Kaffeeplantagen und Gummibaumschulen, einige gute Restaurants und sehr viele malerische Landschaften; so abwechslungsreich habe ich bisher keine anderes Land in Südostasien erlebt.

Sunset in Daklak, Central Highlands Vietnam

Wer Vietnam mit den „easy riders“ entdecken möchte, der fliegt zum Beispiel über Flugreise.de nach Saigon oder Hanoi und lässt sich von den Jungs dann dort abholen; alternativ kann man auch mit dem Bus nach Dalat reisen und direkt von ihrem Vereinshaus losstarten. Gute Tipps für einen Vietnam-Urlaub gibt es übrigens auch auf http://nachvietnamreisen.de/.

Die Touren kann man dann beliebig gestalten, wobei es schon mindestens drei Tage sein sollten, damit man auch wirklich etwas erlebt. Nach oben hin sind dann keine Grenzen gesetzt, aber nach einem Monat auf dem Motorrad hätte ich sicher mehr als genug;) Ich kann eine Reise mit den „easy riders“ nur empfehlen – allein schon deswegen, weil sie sich auf Englisch verständigen können; und das ist in Vietnam nicht immer der Fall:D

[ratings]

2 Antworten auf „Vietnam: auf Tour mit den „easy riders““

  1. Ok, dass für Seide die kleinen Raupen gekocht werden, wußte ich bisher auch nicht. Dabei sehen die soo niedlich aus.
    Mein Traum ist es auch einmal mit den easy ridern loszufahren, einfach nur los, egal wohin…
    Ich wünsch dir weiterhin alles Gute auf deiner Reise!

  2. Hallo Mathia,

    ja – nicht wahr? Die sind wirklich putzig, diese Tierchen. Mach Doch Deinen Traum zur Wirklichkeit und setze Dir das Ziel, einmal nach Vietnam zu reisen! Dabei gibt es aber auch noch in anderen Länderen „easy riders“, habe ich mir sagen lassen. Dir auch alles Gute:D

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