In meiner Blogroll bin ich heute auf einen lesenswerten Beitrag zum Thema Suchmaschinenoptimierung (SEO) gestoßen, der ein paar wichtige Dinge unterstreicht, die bei SEOs eigentlich schon längst in Fleisch und Blut übergegangen sein sollten. SEO ist kein Hexenwerk, und der Google-Mitarbeiter betont in seinen Ausführungen eindeutig, dass die Tätigkeit von guten Suchmaschinenoptimierern vor allem mit einem zusammenhängt: Qualitätsarbeit.
Fragt man den durchschnittlichen Internetsurfer, wie Google funktioniert, dann erhält man in der Regel recht abenteuerliche Antworten. Wie die Suchmaschinen genau funktionieren, wissen die Mitarbeiter der großen Suchmaschinenbetreiber vermutlich selbst nicht, weil der jeweilige Algorithmus einfach zu kompliziert ist; darüber hinaus wäre die Preisgabe dieses Wissens auch einfach zu wertvoll.
Doch durch vielfaches Beobachten und Testen kann man durchaus Konstanten erkennen und wichtige Punkte ermitteln, die für bessere Positionen in den Ergebnisseiten der Suchmaschinen (vor allem von Google, da die meisten Deutschen diese Suchmaschine verwenden) verantwortlich sind. Matt Cutts geht dabei auf einige Aspekte ein:
1.) Wichtig ist, dass auch die Google-Mitarbeiter SEO-Maßnahmen nicht als SPAM betrachten. Manche Menschen glauben ja, dass Suchmaschinenoptimierung in erster Linie mit der „Vermüllung des Internets“ zu tun hat. Doch es sind vor allem die SEOs, welche dafür sorgen, dass es auch viele qualitativ hochwertige Webseiten gibt, die dann über die Suchmaschinen gefunden werden.
2.) Gute Webseiten bieten das an, was gesucht wird. Wie in der freien Marktwirtschaft auch, müssen im Internet Lösungen für Probleme gefunden werden. Wer mit seiner Website gute Antworten auf die Fragen von Internetusen liefern kann, wird oftmals besser gefunden, als Webseitenbetreiber, die nur dürftige Informationen liefern können.
Damit weist Matt Cutts ganz klar auf die inhaltliche Qualität von Webseiten hin: der Webmaster sollte dafür sorgen, dass möglichst viele W-Fragen durch den Content einer Website beantwortet werden; damit steigt der Wert einer Website nicht nur für die User, sondern auch in den Suchmaschinen.
3.) Weitere (technische) Aspekte sind das Design, die Usability und auch die Geschwindigkeit (Ladezeit) einer Website: wer tausende von Unterkategorien in seinem Webseiten-Menü untergebracht hat, der sorgt eher für Verwirrung als für mehr Übersicht beim Besucher. Weniger ist da oftmals mehr, manche Webdesigner wollen die magischen sieben Menüpunkte nur in Ausnahmefällen überschreiten. In einem größeren Online Shop lässt sich das oftmals nicht verhindern – hier sollten vielleicht zehn bis 20 Unterpunkte bzw. Unterkategorien ausreichen.
Nach wie vor sind die sogenannten „sprechenden URLs“ sicher auch nicht zu vernachlässigen: kryptische URLs sollten eher in aussagekräftige Adressen umgewandelt werden. Hier auf WordPress lässt sich das etwa im Backend unter „Permalinks“ leicht einstellen. Bei besseren Software-Anbietern für Online Shops sollte es dafür auch immer eine brauchbare Lösung geben.
4.) Keywords bzw. Suchwörter sollten im Content vorkommen, doch sollte der Inhalt einer Webseite nicht unnötig damit überladen werden. Es ist manchmal ein Graus, wenn man auf einen „suchmaschinenoptimierten“ Text stößt, der fast ausschließlich für Suchmaschinen geschrieben wurde. Das Problem liegt oftmals nicht in der Keywordanalyse, sondern in der Umsetzung, diese Keywords und Keywordphrasen brauchbar in einem lesbaren Text unterzubringen.
Hier sollte an einem guten Texter, der für abwechslungsreichen Content sorgt, nicht gespart werden. Der darf dann auch schon mal mehr als 3-4 Cent pro Wort kosten: realistischer sind da je nach Themengebiet 10 Cent und mehr. Auch für Google & Co. ist die latent-semantische Optimierung schon lange ein wichtiges Anliegen, weshalb auch die Suchmaschinenoptimierer (SEOs) ihr Augenmerk darauf richten sollten, mehr Abwechslung durch Synonyme und semantisch angrenzende Wortfelder richten sollten.
5.) Fast unscheinbar geht der Google-Mitarbeiter Matt Cutts aber auch auf einen der wichtigsten Punkte ein: nämlich, dass gute Webseiten auch immer über hochwertige Links (Backlinks) verfügen. Daher ist es auch immer die Aufgabe eines guten SEOs, für gute Links zu sorgen, die dann auf die Website führen, damit diese auch besser in den Suchmaschinen gefunden wird.
Dies funktioniert vor allem dann auch viel leichter, wenn die Punkte 1.) – 4.) beherzigt wurden und werden. Backlinks sind vergleichbar mit Zitaten in der Welt der Wissenschaften: je öfter ein Werk zitiert wird, desto höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass der Inhalt auch brauchbar ist.
Das Video von Matt Cutts wiederholt im Prinzip nur, was in der SEO-Welt schon lange erkannt wurde, aber von vielen Suchmaschinenoptimierern noch nicht komplett umgesetzt wird. Aber so ist es in vielen anderen Bereichen außerhalb des Internets auch: die wirklich guten Dienstleister geben sich auch bei den kleinsten Details einfach mehr Mühe als andere.