Durch eine der neueren Computer und Technik Magazine (ct) wurde ich auf ein neues Webangebot aufmerksam, nämlich das Biographie-Portal. Für mich als Geschichtsstudent und eifriger Biographien-Leser ist das ein gefundenes Fressen, und heute komme ich endlich einmal dazu, mir das genauer anzusehen.
Ein Projekt von großen Bibliotheken
Beim ersten Besuch der Startseite fällt mir gleich auf, dass sie wohl für meinen Laptop nicht optimiert ist, weil ich horizontal herum scrollen muss. Ist nicht weiter schlimm, aber fällt eben auf. Das Projekt wurde nicht von irgend welchen Hobby-Historikern ins Leben gerufen, sondern immerhin von der Bayerischen Staatsbibliothek und weiteren hoch renommierten Institutionen. Das Portal will keine Konkurrenz zur Wikipedia sein, sondern generell einfach ein redaktionell betreutes.
Auch die Wikipedia wird „redaktionell betreut“
Dabei ist doch die Wikipedia auch gewissermaßen redaktionell betreut, nämlich durch viele kritische Internetnutzer; zudem kann man schon lange nicht mehr alle Artikel einfach mal so eben umschreiben; dem wurde schon ein Riegel vorgeschoben. Wenn ich mir beispielsweise die Biographie von Wolfgang Amadeus Mozart betrachte, dann finde ich keinen Button, wo ich das schon Geschriebene bearbeiten könnte.
Ein großes Portal für D/AUT/CH
Das soll jetzt nicht heißen, dass die Wikipedia Artikel gleichwertig sind oder gar „besser“ wären als die der Allgemeinen bzw. Neuen Deutschen Biographie (ADB und NDB), doch immerhin auch „redaktionell betreut“. Momentan gibt es bei dem neuartigen Biographie Portal noch nicht allzu viel Neues, da vor allem zu ADB und NDB noch das Österreichische Biographische Lexikon 1815-1950 (ÖBL) und das Historische Lexikon der Schweiz (HLS) aufgenommen wurden, wobei letztere drei noch nicht fertig indiziert sind. Quasi eine biographische Suchmaschine für den deutschsprachigen Raum.
Was ist mit Munzinger?
Gespannt bin ich, ob irgendwann auch die Vertreter aus der Wirtschaft mit berücksichtigt werden, wie zum Beispiel das bekannte Munzinger Archiv. Zwar würden dann wahrscheinlich nur die Anlesetexte mit aufgenommen, aber immerhin. Die Munzinger Angebote sind übrigens für glückliche Inhaber eines StaBi-Ausweises, sprich: vor allem auch für Münchener Studenten über die BSB-Datenbank voll zugänglich. Da kann man tolle Sachen finden, wie zum Beispiel über den Punk Rock. Es loht sich also, da mal vorbei zu schauen;)
Den Plärrer möchte ich mir schon gerne mal ansehen, diese WOche muß ich mal nach Freising und werde da eine öffentliche Begehung des Volksfestes vornehmen (inkognito, ohne Pomp und Circumstance…)