Themenrelevanz bei Blogs?

Mit diesem Beitrag nehme ich am neuesten Webmasterfriday teil. Dort wird jede Woche einmal – man hätte es sich fast denken können – freitags ein Thema angegeben, zu welchem dann die bloggende Allgemeinheit in die Tasten hauen soll kann. Ich bin schon länger mit der Idee schwanger gegangen, einschlägig aktiv zu werden. Da mir die aktuelle Aufgabenstellung darüberhinaus auch außerordentlich zusagt, hier ein paar unsortierte Gedanken dazu:

Welche Ziele verfolge ich mit meinem Blog?

Immer wieder eine der wichtigsten Fragen, die man  nicht nur am Anfang quasi noch vor der Geburt eines neuen Projekts für sich beantworten sollte; sondern eine, die man sich immer wieder stellen sollte. Das liegt alleine schon daran, dass sich ein Blog auch immer in Richtungen weiter entwickelt, an welche man vorher vielleicht gar nicht gedacht hatte.

Gerade diejenigen, die am Anfang einfach mal „nur so aus Spaß“ unter die bloggende Zunft gegangen sind und dabei jedoch außergewöhnlich erfolgreich sind, werden früher oder später eventuell auch an die Vermarktung des Blogs denken. Dann tauchen wiederum Zweifel auf: soll ich diesen Werbebanner einbauen oder nicht? Bleibe ich mir dann überhaupt noch treu? Steht der Geldaspekt nicht schon zu sehr im Vordergrund?

Nicht jeder Blogger hat es sich ja zum Ziel gesetzt, von Anfang an den größtmöglichen Profit aus seinem „Baby“ zu schlagen (zum Glück). Sollte ich im Sinn haben, Geld mit meinem Blog zu verdienen, dann ist Themenrelevanz aber sicher nicht verkehrt; dabei könnte man den Begriff „Themenrelevanz“ zum einen auf die Themengebundenheit eines Blogs an sich beziehen oder zum anderen auf die Themenausrichtung einzelner Artikel.

Bei Artikeln bin ich mittlerweile der Meinung, dass sie generell auf einen Titel hin geschrieben werden sollten und nicht ein Rundumschlag völlig verschiedener Ideen und Gedanken darstellen (habe ich früher selbst viel zu oft fabriziert). Mit Themengebundenheit eines Blogs meine ich also, dass der Blog selber in seinem Themenbereich relativ genau umgrenzt sein soll, was eben vor allem dann gilt, wenn man auch finanziell erfolgreich sein will.

Ein paar Argumente für Themenrelevanz

Geld verdienen kann man mit einem „Allerweltsblog“ wie meinem hier sicher auch, aber eben bedeutend schwieriger. Bei einem „Themenblog“ weiß der Leser außerdem, was ihn erwartet, und er wird den Blog daher vielleicht regelmäßiger lesen, ihn abonnieren und auch interagieren; das hat wiederum Effekt, dass man oft zusätzlich viel guten Content über die Kommentare auf den Blog bekommt, was ja immer wünschenswert ist.

Dadurch, dass man viele Artikel zu einem bestimmten Thema schreibt, sollte man auch die nötige Keyworddichte in seinem Blog hinbekommen, um auch in den Suchmaschinen höher gelistet zu werden zu dem jeweiligen Thema. Sicher braucht man dann noch die nötigen Backlinks, aber das ist ein anderes Thema.

Probleme beim Themenblog?

Schwierig ist bei einem Themenblog meines Erachtens, dass man immer wieder auf´s Neue einen themenrelevanten Artikel schreiben muss. Das kann dann beim 498. Beitrag zu „Wie baue ich meinen Karnickelstall richtig“ oder „Versicherungsvergleich No. 56“ irgendwann richtig anstrengend werden. Aber selbst in den Bereichen soll es ja Leute geben, die es nicht müde werden, darüber zu bloggen [ok, bei dem Karnickelstall bin ich mir nicht so sicher…].

In manchen Bereichen ist es auch sehr schwierig, neue harte Fakten auf den virtuellen Tisch zu bringen und sich ein wenig Aufmerksamkeit zu verschaffen, indem man sich von anderen versierten Schreiberlingen absetzt und neue Perspektiven bringt.

Schwierig wird es auch dann, wenn man das Bedürfnis hat, auch einfach mal über völlig fachfremde Themen zu schreiben. Das konnte man u.a. neulich bei Martin, dem Initiator vom Webmasterfriday neulich schön nachvollziehen, was wohl mitunter auch zur aktuellen „Wochenaufgabe“ geführt hat: „Wie wichtig ist Themenrelevanz im Blog?„.

Zu eng würde ich das Ganze nicht sehen: auch in einem Themenblog kann man sogenannte Off-Topics bringen; doch die Lösung mit mehreren Blogs – also etwa einem persönlich gehaltenen Allerweltsblog und ein paar Themenblogs (wenn man denn die Zeit dazu hat) ist wahrscheinlich die sinnvollste.

Bisher habe ich noch einen weiteren Beitrag von Jana zu diesem Thema gelesen: sie hat mit ihrer „Onlinelupe“ vor Kurzem einen neuen Blog ins Leben gerufen, der recht viel versprechend aussieht;) Vielleicht finde ich noch das ein oder andere Zeitfenster, um mir die anderen Ausführungen auch noch zu Gemüte zu führen. Jetzt seid aber Ihr wieder gefragt: ist Euch Themenrelevanz wichtig oder bloggt Ihr einfach, worauf Ihr gerade Lust habt?

3 Antworten auf „Themenrelevanz bei Blogs?“

  1. Themenrelevanz ist natürlich so ne Sache. Einem Thema zu dem es schon unzählig viele andere Blogs gibt noch einen drauf zu setzen – ich weiß nicht ob das Sinn macht. Es sei denn man hat wirklich sauviel Material zum verarbeiten. Sieht ja auch dumm aus, wenn nach ein paar Wochen die Beitragszahl nach unten geht und letztlich ganz zusammenbricht, weil man das Fahrrad ständig neu erfinden möchte.

    Ein Themenblog oder auch Fachblog ist nicht jedermanns Sache. Mit großen Besucherstürmen darf man glaube ich auch nicht rechnen, weil man ggf. immer noch im Schatten der wirklichen Profi steht.

    Ich habe keinen themenrelevanten Blog, wenn gleich auch verschiedene (Serien-)Rubriken immer wieder neu befüllt werden – bspw. Praxistests. Ansonsten schreib ich über so ziemlich alles was mich und die Gesellschaft bewegt. Damit geht der Schreibstoff glaube ich nie aus.

  2. Ich muss dir ganz ehrlich sagen, mir ist Themenrelevanz zu anstrengend. Ich will schreiben, was mir gerade in den Sinn kommt und erst danach feststellen, dass mein ganzer Kommentar aus ICH´s/MIR´s und MEIN´s besteht…god dammit!

  3. @Thomas:
    ich glaube, dass man so einen spezifischen Themenblog auch nicht einfach mal so nebenbei betreiben kann. Diejenigen, die das ernsthaft betreiben, sind meistens auch beruflich irgendwo im Internetbereich anzusiedeln – das ist meistens ein echter Fulltime-Job.

    Aber wenn man wirklich ein Thema bedienen kann, in dem man viel Ahnung hat und es nicht müde wird, darüber zu schreiben, dann steht dem eigentlich nichts im Wege. Aber ich finde die Mischform persönlich auch angenehmer.

    @Josty:
    wie Du mir, Du mich auch;)

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